Zusammenfassung
Spätestens seit den 1990er Jahren hat in Italien ein Prozess eingesetzt, der weitreichende Veränderungen des Finanzsystems und der Regelungen der Corporate Governance zum Ziel hatte. Dabei spielte neben der Globalisierung der Finanzmärkte und der finanzmarktfördernden Rolle der Europäischen Union auch die intensive politische Krise Italiens ein herausragenden Rolle. Diese äußerte sich einerseits durch den Zusammenbruch des Parteieinsystems aufgrund umfassender Korruptionsskandale zu Anfang der 1990er Jahre und andererseits durch Mordattentate der Mafia auf Vertreter des Rechtsstaates wie Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. Aufgrund des instabilen politischen, aber auch wirtschaftlichen Systems kam es Mitte 1992 zu einer spekulativen Attacke gegen die Lira, die zu einer Abwertung von ungefähr 20 Prozent gegenüber der Mark und schließlich zum zeitweiligen Ausschluss Italiens aus dem Europäischen Wirtschafts- und Währungssystem führte. Gleichzeitig verbuchten die Staatsunternehmen schon seit den 1980er Jahren eklatante Verluste und trugen maßgeblich zur rapide wachsenden Staatsverschuldung bei, die Anfang der 1990er Jahre die Schwelle von 100 Prozent des BIP durchbrach.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Furch, D. (2012). Entwicklungen seit den 1990er Jahren: Italien. In: Marktwirtschaften unter dem Druck globalisierter Finanzmärkte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94202-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94202-5_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18555-2
Online ISBN: 978-3-531-94202-5
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