Zusammenfassung
Wir neigen dazu, Selbsthilfekonzepte im Kontext von Bildungsprozessen als reizvolle Randphänomene zu betrachten. Sie scheinen zu jenem diffusen Erfahrungsbereich zu gehören, der im Allgemeinen mit den Etiketten „alternativ“ oder „außerinstitutionell“ versehen wird (vgl. stellvertretend bereits Killait/Burr 1980; von Werder 1981). Die positive Konnotation des Begriffs „Selbsthilfe“ schließt eine Ausgrenzung des von ihm bezeichneten Realitätsfeldes nicht aus, sondern macht sie offensichtlich erst möglich. Diese Spal tung der Bildungswirklichkeit in gleichsam „realitätshaltige“ und „marginale“ Dimensionen ist jedoch problematisch. Sie verdeckt, dass „Bildung“ im Zuge der Modernisierung kapitalistischer Gesellschaften selbst einem Strukturwandel unterliegt und durchaus Marginalisierungsprozessen ausgesetzt ist (vgl. ausführlich Weymann 1987a). Sie ignoriert zudem, dass im Rahmen solcher Veränderungen Selbsthilfekonzepte einen heimlichen Bedeutungszuwachs erfahren und ihrerseits eine Art „Karriere“ durchlaufen.
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Alheit, P. (2011). Vom kritisch motivierten „Lernen in Selbsthilfe “ zum ökonomisch gerahmten „selbstgesteuerten Lernen“: Eine symptomatische Karriere?. In: Tippelt, R., von Hippel, A. (eds) Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94165-3_34
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-94165-3
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