Zusammenfassung
Der Zusammenhang von Bildung und Museum ist in der Gründungsgeschichte von Museen immanent, ein Zusammenhang, der sich auch in der Geschichte der Erwachsenenbildung zeigt: Insbesondere in der Phase der Reformpädagogik und der sie begleitenden Volksbildungsbewegung fand parallel eine Gründungswelle von Museen mit explizitem Bildungsanspruch statt. Dieser ist beispielhaft ausformuliert bei Georg Kerschensteiner in der „Bildungsaufgabe des Deutschen Museums“ (1925) oder bei Alfred Lichtwark, der die Förderung des künstlerischen Sehens in den „Museen als Bildungsstätten“ (1917) konzipiert (vgl. Hochreiter 1994; Kaldewei 1990). Neben Sammeln, Bewahren, Forschen zählt Bildung zur klassischen Quadriga einer international anerkannten Museumsdefinition, wie jüngst in den ‚Standards für Museen‘ formuliert: So wird ein Museum definiert als „eine gemeinnützige, ständige, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienst der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zu Studien-, Bildungs- und Unterhaltungszwecken materielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt“ (ICOM, International Council of Museum).
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Lewalter, D., Noschka-Roos, A. (2011). Museum und Erwachsenenbildung. In: Tippelt, R., von Hippel, A. (eds) Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94165-3_32
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