Zusammenfassung
Es gibt kein einheitliches, in sich geschlossenes Weiterbildungsrecht, das die Weiterbildung in Deutschland bzw. alle weiterbildungsrelevanten Aspekte wie Organisation, Institutionen, Finanzierung, Angebot und Teilnahme, Curriculum, Personal, Qualität und Zertifizierung durch ein einzelnes Gesetz oder wenige Gesetze umfassend und zusammenhängend regelt (vgl. Richter 1993; Füssel 2002). Vielmehr sind die zahlreichen Gesetze, Verordnungen und Satzungen, die Weiterbildungsaktivitäten regeln, stark zersplittert (die Gesetze werden je aktuell im Wortlaut auf CD ROM im Handbuch Weiterbildungsrecht von Krug/Nuissl vorgelegt). Dies liegt sowohl im Trägerpluralismus als auch darin begründet, dass Weiterbildung nicht nur Sache des Bildungsrechts ist, sondern auch in den Zusammenhängen des Arbeits-, Wirtschafts- und Sozialrechts mitgeregelt wird. Außerdem ist das Weiterbildungsrecht aufgrund der bundesstaatlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland (Föderalismus) und der im Grundgesetz geregelten Kompetenzverteilung bei der Gesetzgebung und Verwaltung zwischen Bund und Ländern sowohl auf Landes- als auch auf Bundesrecht verteilt. Schließlich wird internationales und vor allem europäisches Recht für die Gestaltung der Weiterbildung in Deutschland immer bedeutsamer, wodurch der Gegenstand noch komplexer und unübersichtlicher wird.
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Grotlüschen, A., Haberzeth, E., Krug, P. (2011). Rechtliche Grundlagen der Weiterbildung. In: Tippelt, R., von Hippel, A. (eds) Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94165-3_21
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