Zusammenfassung
Blickt man im Bildungsbereich auf die international vergleichenden Studien der letzten Jahrzehnte, entsteht der Eindruck, als habe die zum Teil sehr scharf geführte Auseinandersetzung um die wissenschaftstheoretischen Grundlagen sozialwissenschaftlicher Forschung (vgl. Adorno u.a. 1980; Blumer 1980) einer pragmatisch-vermittelnden Position Platz gemacht, wie sie z.B. von Wilson (1982) oder auch Saldern (1995) vorgeschlagen wird. Einer Position, die sich in der empirisch orientierten Erwachsen- bzw. Weiterbildungsforschung bereits seit langem durchgesetzt zu haben scheint. Zumindest legen dies historisch orientierte Übersichten (vgl. Born 1991; Born in diesem Band) nahe, denn in den sog. ,Leitstudien zur Erwachsenenbildung’ (vgl. Schlutz 1991) werden jeweils sowohl qualitativ als auch quantitativ orientierte Erhebungs- und Auswertungsmethoden angewandt und wechselseitig aufeinander bezogen. In jüngeren, repräsentativ angelegten Studien ist dies ebenso der Fall (vgl. Barz/Tippelt 2004). Was zeichnet nun eine quantitativ orientierte (Sozial-)Forschung aus?
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Eckert, T. (2011). Methoden und Ergebnisse der quantitativ orientierten Erwachsenenbildungsforschung. In: Tippelt, R., von Hippel, A. (eds) Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94165-3_16
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