Zusammenfassung
Kommt die Sprache auf »Migration und Integration«, fällt die beharrliche Diskrepanz auf, die zwischen gesellschaftlich-politischer und wissenschaftlicher Wahrnehmung des Themas besteht. Auf der einen Seite finden wir in der Gesellschaft konjunkturhaft an- und abschwellende Differenzmarkierungen in Gestalt alltäglicher Skandalisierungen des vermeintlich Fremden. Wir erleben dabei Debatten um integrationspolitische Maßnahmen und Modelle, die nach wie vor »Migration und Integration« überwiegend aus der Bedrohungsperspektive wahrnehmen, der sich die Akteure des politischen Feldes nur selten entziehen können (vgl. Herbert 2001). Auf der anderen Seite häufen sich aufgeklärte wissenschaftliche Befunde und Diskurse, die das alltägliche und das politische Sprechen über »Migration und Integration« von ethnischen, nationalen und kulturellen Zuschreibungen zu befreien suchen. Sie weisen immer wieder auf die sozialen Konstruktionen des Fremdseins hin, auf in der Gesellschaft mehr oder minder inkorporierte ethnozentrische Wahrnehmungsschemata hegemonialer Sprache und Politik, letztlich also darauf, dass vor allem die dominierende Mehrheitsgesellschaft autochthoner Deutscher zentraler Akteur der sogenannten Migrations- und Integrationsproblematik ist (vgl. u.a. Schulte/Treichler 2010).
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Geiling, H., Gardemin, D., Meise, S., König, A. (2011). Einleitung. In: Migration – Teilhabe – Milieus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94134-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94134-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18146-2
Online ISBN: 978-3-531-94134-9
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