Diagnose- und Förderkompetenzen von Studierenden

Zusammenfassung

Deutschen Lehrkräften wird mangelnde Diagnose- und Förderkompetenz bescheinigt (vgl. z.B. KMK 2003). Auch Studierende und BerufseinsteigerInnen fühlen sich bezüglich der Thematik unzureichend ausgebildet (Rauin/Maier 2007). Diagnose- und Förderkompetenzen werden aktuell in Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung stark betont (KMK 2004), ihre Bedeutung wird mit der Aufgabe der Inklusion künftig noch zunehmen. Aktuelle nationale und internationale Studien zeigen einheitlich die große Bedeutung der Lehrperson für den Lernerfolg von SchülerInnen, „ca. 30 % der Leistungsunterschiede von Schülern (lassen sich) mit Merkmalen des Lehrers, seinem Wissen und Handeln“ erklären (Lipowsky 2007, 39). LehrerInnenvariablen haben einen stärkeren Einfluss als Schule, Schulleitung, Peers oder soziale Herkunft. Wissen und Handeln von Lehrkräften sind eng mit Einstellungen und Haltungen, mit Überzeugungen, „beliefs“ und subjektiven Theorien verknüpft. Solche Merkmale sind hochgradig stabil und nur in biographisch stark bedeutsamen Lernkontexten beeinflussbar, im Lehrerberuf sind sie zudem stark durch biografische (Schul-)Erfahrungen geprägt. Im Bereich Diagnose und individuelle Förderung kann dabei eher selten von „wünschenswerten“ Erfahrungen ausgegangen werden. Wir skizzieren im Folgenden ein Lehr-Forschungsprojekt zur Kompetenzentwicklung von Studierenden im Bereich Diagnose und individuelle Förderung.