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Einleitung

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Zusammenfassung

Der Umgang des Menschen mit Tieren ist höchst widersprüchlich. Er variiert in mannigfachen Formen zwischen liebevollem Hegen, genussvollem Verzehr und bedenkenloser Vernichtung. In der Einleitung wird versucht, einigen Wurzeln dieser Ambivalenz nachzuspüren und zugleich zu zeigen, warum dieses Phänomen sich der sozialwissenschaftlichen Beobachtung bisher so nachhaltig verschlossen hatte.

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Notes

  1. 1.

    Der Begriff „Kultur“ soll hier wertfrei verstanden werden. Er bezeichnet alles, was von Menschen künstlich geschaffen wurde, Dingliches wie Geistiges.

  2. 2.

    Hier sind die Übergänge – und dies nicht nur im Vergleich mit den Primaten – allerdings fließend.

  3. 3.

    Vgl. Habermas’ Begriff der Transzendenz (1973).

  4. 4.

    Zit. nach: http://www.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/kant/aufklaer.htm (abgerufen am 5.8.2012).

  5. 5.

    An die utilitaristische Position hat in jüngerer Zeit der australische Philosoph Peter Singer (1997) angeknüpft.

  6. 6.

    Die für eine kritische Rezeption des abendländischen Mensch-Tier-Verhältnisses fruchtbare Position der Kritischen Theorie hat zuerst Birgit Mütherich (2000) herausgearbeitet (vgl. auch ihren Beitrag in diesem Band).

  7. 7.

    Auf eine Affinität zu Sexismus und Rassismus ist hinzuweisen. Das Markieren einer Differenz ist bis heute probates Mittel nicht allein der Unterscheidung, sondern zugleich der minderen Bewertung gewesen. In männerdominierten Gesellschaften ist es die Differenz der Geschlechter, die eine Herrschaft der Männer legitimiert. Kolonialismus und Hegemoniebestrebungen von Staaten haben auf die Differenz von Rassen gesetzt.

  8. 8.

    Zit. nach: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Kant,+Immanuel/Prolegomena+zu+einer+jeden+künftigen+Metaphysik

    (abgerufen am 15.8.2012).

  9. 9.

    Vgl. http://www.tierimrecht.org/de/tierkeinesache/deutschland/TKS.php (abgerufen am 21.6.2012).

  10. 10.

    Es sei denn, der Mensch entscheidet anders und bestattet das Freund gewordene Tier auf dem Tierfriedhof.

  11. 11.

    Anlässlich einer „Kleinen Anfrage“ der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Zusammenhang einer geplanten Gesetzesnovelle des Tierschutzgesetzes.

  12. 12.

    Vgl. http://www.sueddeutsche.de/panorama/verbraucherschutzministerin-aigner-etikettenschwindel-im-ganz-grossen-stil-1.1602131 (abgerufen am 19.2.2013).

  13. 13.

    So hat ein Erbgut-Vergleich von Mensch und Maus im Jahr 2002 überraschend gezeigt, dass die genetischen Unterschiede nur drei Prozent betragen, vgl. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/erbgut-vergleich-maus-und-mensch-sind-fast-identisch-a-198689.html (abgerufen am 27.8.2012).

  14. 14.

    Inzwischen ergänzt durch gentechnische Verfahren.

  15. 15.

    Mit allen Konsequenzen auch für die Umwelt.

  16. 16.

    Die Kritische Theorie wird sie später „Instrumentelle Vernunft“ nennen (s. o.).

  17. 17.

    Das hat bekanntlich Marx in den Pariser Manuskript-Fragmenten (1844) am nachhaltigsten beschrieben.

  18. 18.

    Vgl. hierzu die klassische Untersuchung Max Webers (1892) über die Lage der ostelbischen Landarbeiter.

  19. 19.

    Auch politische Würdenträger, gleich welcher Couleur, ließen sich lange Zeit bildlich gern mit respekteinflößenden Hunden an ihrer Seite abbilden.

  20. 20.

    Zur Bedeutung des Fleischverzehrs vgl. auch Fiddes (2001) und Kathan (2004).

  21. 21.

    Vgl. Luhmanns (1996) Hinweis auf das Unvermögen des Beobachters zwischen den Bedingungen der Existenz von Realobjekten und den Bedingungen ihrer Erkenntnis zu unterscheiden.

  22. 22.

    Siehe Rehberg 2008. Die Gruppe wurde von Birgit Mütherich und Melanie Bujok, den Mitherausgeberinnen dieses Bandes, mitorganisiert (Mitteilung von M. Bujok an den Verfasser).

  23. 23.

    Vgl. http://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/75802/mensch-und-tier?blickinsbuch (abgerufen am 20.3.2013). Die Veranstaltung ging auf die Initiative von Birgit Mütherich zurück und wurde von Vorträgen u. a. von Mütherich wie auch der weiteren Mitherausgeberinnen Brucker und Bujok unterstützt.

  24. 24.

    Der Begriff wird von der Autorin benutzt, um die Tendenz der Wissenschaften zu kennzeichnen, lebendige Wesen auf ihre funktionellen Eigenschaften für Menschen zu reduzieren.

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Thieme, F. (2015). Einleitung. In: Brucker, R., Bujok, M., Mütherich, B., Seeliger, M., Thieme, F. (eds) Das Mensch-Tier-Verhältnis. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94110-3_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94110-3_1

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