Schlussdiskussion

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit möchte einen Beitrag leisten zum Verständnis organisationaler Personalpolitiken. Dazu wurde zu Beginn der Forschungsstand im Bereich der theoretischen Erklärung betrieblicher Personalarbeit aufgearbeitet. Es konnte gezeigt werden, dass die in den maßgeblichen Paradigmen zur Erklärung herangezogenen Faktoren Gegenstand organisationaler Interpretations- und Entscheidungsprozesse sind, dass eben diese organisationsinternen Prozesse jedoch außerhalb des Aufmerksamkeitsfokus dieser Paradigmen liegen. Mit Hilfe der Systemtheorie wurde versucht, diese Lücke zu schließen und ein Modell des organisationalen Entscheidungsgeschehens bereit zu stellen. Zentral ist dabei die Überlegung, dass organisationale Entscheidungen Halt finden müssen in der Bezugnahme auf andere organisationale Entscheidungen, die sie als Prämissen in Anspruch nehmen. Daran wurde die Anschlussfrage geknüpft, ob die Identität einer Organisation als eine solche Entscheidungsprämisse fungieren, d.h. Entscheidungen mit Orientierung versorgen kann. Die Fallstudie unterstützt diese These. Im Fall SWR haben organisationale Selbstverständnisse einen erheblichen Einfluss auf das Entscheidungsgeschehen, sie steuern Deutungsprozesse und erleichtern die Auswahl angemessener Entscheidungsalternativen. Die Fokussierung organisationaler Identitäten verspricht damit, zu einem besseren Verständnis organisationaler Personalpraktiken und der Vielfalt ihrer Ausprägungen beitragen zu können.