Zusammenfassung
‚Behinderung‘ – so folgt aus der UN-Behindertenrechtskonvention (vgl. BMAS 2010) – ist nicht als Eigenschaft einer Person zu verstehen, sondern als Beeinträchtigung der Teilhabemöglichkeiten infolge einer Wechselwirkung zwischen funktionalen Einschränkungen der betreffenden Person und fehlenden Kompensationsmöglichkeiten bzw. Barrieren in ihrer Umgebung. Der Blick auf die Behinderung erweitert sich dadurch zu einem Blick auf die gesellschaftlichen Bedingungen und auf die Bedingungen des öko-sozialen Raums, in dem eine Person lebt und sich entwickelt. In einer rehabilitativen Sicht können diese äußeren Bedingungen im Anschluss an die International Classification of Functioning (ICF) als „Kontextfaktoren“ verstanden werden, deren Gestaltung maßgeblichen Einfluss auf die Teilhabemöglichkeiten einer funktional beeinträchtigten Person hat und somit wichtiger Bezugspunkt rehabilitativer Maßnahmen sein muss. In behindertenpolitischer Sicht hat es sich als zielführend erwiesen, die sozialökologischen Kontextfaktoren unter der Perspektive struktureller Diskriminierung der individuellen Bürgerrechte und den Abbau von Barrieren als gesellschaftspolitischen Auftrag zu sehen.
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Schädler, J. (2011). Örtliche Teilhabeplanung im ländlichen Raum. In: Lampke, D., Rohrmann, A., Schädler, J. (eds) Örtliche Teilhabeplanung mit und für Menschen mit Behinderungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93486-0_14
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