Zusammenfassung
Bei einer interdisziplinären Wissenschaftstagung ist es für einen Referenten ratsam, zunächst ein paar Worte zur eigenen Disziplin zu sagen. Die Volkskunde, von der ich seit einigen Jahrzehnten lebe, erforscht seit den Brüdern Grimm u. a. auch das Erzählen der Leute. Allerdings ging es ihr bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus ausschließlich um so genannte „Volkserzählungen“, das hieß vor allem, es ging ihr um die Erzähltradition der Märchen, Sagen, Schwänke und anderer Gattungen der oralen Tradition. Dass solche Erzählungen auch etwas über die Menschen in ihrer sozialen und kulturellen Dimension aussagen, geriet allenfalls als Randphänomen in den Blick. Man merkte z. B.
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Lehmann, A. (2011). Individuelle und kollektive Dimensionen des Erzählens. In: Hartung, O., Steininger, I., Fuchs, T. (eds) Lernen und Erzählen interdisziplinär. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93478-5_2
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