Zusammenfassung
In Konditionierungsstudien zum assoziativen Lernen ist die Frage, ob die Lernprozesse unbewusst sind, davon abhängig, ob es sich um Lernen beim Tier oder beim Menschen handelt. Beim Tier ist die Frage meist gar nicht sinnvoll zu stellen, aber beim menschlichen Lernen ist die Frage durch aus berechtigt. Sind sich Menschen stets der verhaltensrelevanten Kontingenzen zwischen den Ereignissen in ihrer Umwelt in einer Weise bewusst, dass sie diese Kontingenzen auch verbalisieren könnten? Während eine intuitive Antwort hierauf vermutlich „nein“ lautet, wird diese Frage aber in der Forschung sehr kontrovers diskutiert (z. B. Brewer, 1974). In einem Überblicksaufsatz zum unbewussten Lernen argumentieren Shanks und St. John (1994), dass Konditionierung beim Menschen stets mit bewusster Einsicht in die relevanten Kontingenzen (z. B. zwischen CS und US) einhergeht. Allerdings legt z. B. die Forschung zum evaluativen Konditionieren (siehe Kapitel 2) nahe, dass affektive Einstellungen durch assoziative Prozesse weitgehend unbewusst veränderbar sind (z. B. Field, 2000; Hofmann et al., 2010; vgl. Shanks, 2010, für eine aktuelle, kritische Übersicht).
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Kiesel, A., Koch, I. (2012). Unbewusstes (implizites) Lernen. In: Lernen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93455-6_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93455-6_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17607-9
Online ISBN: 978-3-531-93455-6
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