Zusammenfassung
Der Begriff ‚Gemeinschaft‘ ist für die Soziologie grundlegend und zugleich durch seine wechselvolle Geschichte im 20. Jahrhundert eine schillernde Vokabel mit wechselnden Konnotationen. Was meinen wir, wenn wir von Gemeinschaft sprechen? Gemeinschaft ist nicht anschaulich und soll doch ein Bild davon sein, was Menschen füreinander sind. Gemeinschaft ist nicht greifbar und soll doch gespürt werden können. Gemeinschaft ist eine Imagination, sie ist ein Bild und beruht auf der Übertragung von etwas auf ein anderes. Gemeinschaft ist Metapher und greift zugleich auf weitere Metaphern zu, um zur Anschauung gelangen zu können. Dieser Beitrag geht der Frage nach der Bildlichkeit von Gemeinschaft auf den Grund. Auf welchen Bildern und Repräsentationen beruht Gemeinschaft und wie sind diese zugleich in der Lage, das Sozialgebilde ‚Gemeinschaft‘ erst zu konstituieren, es als Einheitliches erscheinen zu lassen? Der in drei Abschnitte gegliederte Text rekonstruiert zunächst in groben Zügen, wie der Begriff ‚Gemeinschaft‘ in die Soziologie eingeführt und im weiteren Verlauf verwendet wurde. Anschließend werde ich zeigen, wie Gemeinschaft imaginiert und wie auf diese Weise soziale Ordnung erzeugt wird. Eine kleine, methodisch nicht kontrollierte Spurensuche nach der Verwendung von ‚Gemeinschaft‘ bzw. ‚Gemeinschaft Bezeichnendem‘ im gegenwärtigen, massenmedialen Sprachgebrauch bildet zusammen mit einer Schlussbemerkung den Abschluss des Aufsatzes.
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Niekrenz, Y. (2011). Gemeinschaft als Metapher. Das Imaginäre als Ordnungsschema. In: Junge, M. (eds) Metaphern und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93445-7_2
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