Zusammenfassung
Die Entwicklung positiver Sozialbeziehungen – als ein wichtiger Teil der Sozialisation von Kindern – wird beeinflusst durch die Lebensbedingungen, die Kinder vorfinden. In der Diskussion um den lebensweltlichen Wandel der Sozialisationsbedingungen werden Veränderungen im Allgemeinen als eine Folgeerscheinung des Gesellschaftlichen Wandels gesehen. Im Einzelnen werden Gesellschaftliche Modernisierungsprozesse daraufhin analysiert, wie sich der Gesellschaftliche Wandel im Leben der Kinder auswirkt. Allerdings lässt sich in den letzten Jahren ein Perspektivenwechsel in der Forschung feststellen: Mit einer veränderten, realitätsbezogeneren Auffassung darüber, was „objektive Wirklichkeit“ im Sozialisationsprozess ausmache, rücken zunehmend die Perspektive und die Erfahrungen von Kindern in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses (z. B. Baacke, 1999; Maier, 2001). Im ersten Teil des Beitrags werden wichtige Befunde zur sozialen Entwicklung von Kindern dargestellt. Im zweiten Teil werden die Bedingungen des Aufwachsens skizziert. Abschließend sollen auf dem Hintergrund der angesprochenen Veränderungsprozesse Ansätze für eine notwendige Sozialerziehung in der Schule formuliert werden.
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Laux, H. (2011). Kindheit und Sozialerziehung – Soziale Beziehungen unter veränderten Bedingungen des Aufwachsens. In: Limbourg, M., Steins, G. (eds) Sozialerziehung in der Schule. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93323-8_5
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