Migranten in der deutschen Politik: New Kids on the Block

Zusammenfassung

Als Kind habe ich kaum etwas über Politik gelernt. Nach der 7. Schulklasse wurde der Politikunterricht aus dem Lehrprogramm gestrichen und auch meine Eltern erzogen mich sehr unpolitisch, was sie jedoch nicht daran hinderte, mich autokratisch, spartanisch zu erziehen. Meine Eltern haben mich gelehrt, vor allem zu aller erst „Mensch“ zu werden. Sie konnten mir keine akademischen Vorbilder sein, dennoch haben sie mir essentielle Dinge mit auf meinem Lebensweg mitgegeben. Mein Vater hat mir eingetrichtert, Dinge, die man einmal anfängt, zu beenden. Meine Mutter hat mich gelehrt, sich für Ideale einzusetzen und nicht dem Ruf des Geldes zu folgen, weil man auch bei einem verlorenen Kampf diese Prinzipien, für die man sich eingesetzt hat, für immer beibehält. Beide haben mir beigebracht, dass aller Erfolg auf individueller Ebene wertlos ist, wenn man ihn den anderen Menschen nicht zu Gute kommen lässt. Sie haben mich früh gelehrt, sich für die weniger Privilegierten und Schwachen dieser Gesellschaft einzusetzen und mir dabei immer bewusst gemacht, dass man für gesellschaftliches Engagement weder akademische Titel braucht noch finanziell wohl auf sein muss. Egal, ob man nun Hausmeister ist oder eines Tages Geschäftsführer wird – man kann immer etwas tun für die Gesellschaft in der man lebt. Trotz meiner unpolitischen Kindheit war ich tief im Inneren immer ein politischer Mensch. Nur musste ich nach Amerika ziehen, um beim Studium meine politische Seite zu entdeck en und zur Entfaltung zu bringen. Durch ein akademisches Stipendium meiner amerikanischen Universität hatte ich das Privileg, Dozenten und Freunde fürs Leben kennen zu lernen, die mir eine neue Welt eröff neten und mich geistig forderten und förderten.