Abstract
Um das Korruptionsverständnis und die Korruptionsnorm empirisch fassen zu können, wurden in der hier vorgestellten Versuchsanlage drei unterschiedlichen sozialen Gruppen mehrere genau spezifizierte, als korrupt erachtenswerte Handlungssituationen zur Bewertung vorgelegt. Es konnte gezeigt werden, dass es zwar einen Minimalkonsens bei der begrifflichen Bestimmung der Korruption gibt, dass einige der vorgelegten Handlungen aber sehr unterschiedlich bewertet werden – ein und dieselbe Handlung gilt in einer sozialen Gruppe als korrupt, während sie in der anderen nicht als korrupt gilt. Zudem gelten als korrupt definierte Sachverhalte nicht zwangsläufig auch als sanktionswürdig. Ein nicht unwesentlicher Teil der Befragten übt eindeutig Nachsicht oder kann sich nicht auf eine eindeutige Aussage festlegen, wenn es um die Sanktionierung von als korrupt erachteten Handlungen geht.
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Literatur
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Grafl, L. (2011). Zum unterschiedlichen Verständnis von korrupten und strafwürdigen Handlungen – Eine empirische Untersuchung. In: Achathaler, L., Hofmann, D., Pázmándy, M. (eds) Korruptionsbekämpfung als globale Herausforderung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93305-4_11
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