Zusammenfassung
‚Armut‘ und die zunehmende soziale Polarisierung und Individualisierung gesellschaftlicher Risiken sind die herausragenden Themen der Sozialwissenschaften in den 90er Jahren (vgl. Hart/Scheller/Tessin 2000: 25). Ausgegangen wird nun von einer manifesten Sozialordnung ungleicher Lebensbedingungen und Lebenslagen aufgrund wirtschaftlicher Modernisierungsprozesse. Seit Ende der 80er Jahre wird die ‚Krise des Sozialstaates‘ zwischen Umbau und Abbau sozialstaatlicher Dienstleistungen diskutiert. Kritisiert wird, dass sich eine ‚neue‘ Konkurrenzgesellschaft etabliert hat, in der das Leistungsprinzip (wieder) als Kriterium für sozial legitime Differenzen akzeptiert wird; der Postfordismus wird entsprechend als ein „Regime der Differenz“ (spacelab 1997: 129) bezeichnet. Das sozialstaatliche Arbeitsprogramm ‚sozialer Integration‘ wird seit den 90er Jahren im Fokus der sozialwissenschaftlichen Diskurse zu einem Programm sozialer Bewältigung unter Ungleichheitsbedingungen, mit dem Ziel der Verbesserung des sozialen Status Quo prinzipiell ungleicher Gruppen.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Bingel, G. (2011). Subjektivierung sozialer Risiken zwischen betroffenenoptimistischer Sicht und radikaler Kritik (Diskurse seit den 90er Jahren). In: Sozialraumorientierung revisited. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93283-5_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93283-5_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18023-6
Online ISBN: 978-3-531-93283-5
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