Zusammenfassung
Das wohltätige Sammeln und Verteilen von Überschüssen, wie es Tafeln, Food Banks und ähnliche Initiativen praktizieren, ist innerhalb von vier Jahrzehnten von einer lokalen Initiative zu einem globalen Phänomen geworden. In vielen Überflussgesellschaften hat es sich etabliert. Gründe für die Expansion sind zum einen in den Entwicklungen der Überflussgesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten zu finden, insbesondere in Tendenzen zu sozialer Polarisierung und Ausgrenzung. Zum anderen gibt es aber auch innere’ Antriebe der Ausweitung dieses Engagements. Falsche Dramatisierungen in der Problemdarstellung legitimieren dabei die Expansionsdynamik der Organisationen, stehen aber einer adäquaten Problembearbeitung im Wege. Ein Anerkennen dieses Scheiterns könnte zur Grundlage einer Neuorientierung werden.
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Lorenz, S. (2011). Tafeln transnational. Zum Erfolg und Scheitern einer sozialen Bewegung. In: Selke, S., Maar, K. (eds) Transformation der Tafeln in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93282-8_3
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