Abstract
Als „Sachverwalter der Allgemeinheit“ kontrollieren Rundfunkräte qua Auftrag die öffentlich-rechtlichen Anstalten. Kritiker werfen ihnen gerne Dilettantismus und zu große Nähe zu den zu kontrollierenden Sendern vor. Aus diesem Vorwurf spricht auch die Arroganz von Experten. Die Konstruktion des „binnenpluralen Kontrollorgans“ – eines Organs, das anstaltsintern berät und kontrolliert – mag zwar problematisch sein. Die Praxis zeigt aber: Rundfunkräte sind ihren Anstalten verbunden und loyal, aber zugleich bedacht auf ihre Unabhängigkeit und Kritikfähigkeit. Als Gebührenzahler und Mediennutzer sind Rundfunkräte zudem Experten des Medien-Alltags. Die Drei-Stufen-Tests stärken die Position der Gremien. Dies zeigt exemplarisch der bundesweit erste Drei-Stufen-Test, den der NDR-Rundfunkrat zur Einführung der NDR-Mediathek freiwillig gestartet hat. Arbeitsebenen, Entscheidungsabläufe und Kompetenzen sind neu geschaffen worden. Die Kritik an der Arbeit des Gremiums ist von den Interessen kommerzieller Anbieter geleitet und zielt darauf ab, die Gremien in den laufenden Tests zu verunsichern. Im Vordergrund stehen nicht die marktlichen Auswirkungen, sondern das Interesse der Allgemeinheit. Es geht darum, Bürgerinnen und Bürgern den freien Zugang zu hochwertigen und vielfältigen öffentlich-rechtlichen Telemedienangeboten zu garantieren.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Kolbeck, T. (2011). Lästig oder nützlich? Effektiv oder überflüssig? Aus der Praxis der Gremienarbeit. In: Kleinsteuber, H.J., Nehls, S. (eds) Media Governance in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93265-1_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93265-1_17
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