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Zusammenfassung

Im deutschsprachigen Raum wird die Analyse der Sozialpolitik in den meisten Fällen von der Analyse der Bildungspolitik getrennt. Die Sozialpolitikforschung widmet sich dann vorwiegend dem Kern der klassischen sozialen Sicherungssysteme, welche die Bürgerinnen und Bürger gegen die Risiken der Krankheit, des Unfalls, der Arbeitslosigkeit und der Pflegebedürftigkeit sowie gegen das Faktum des Alterns monetär und durch entsprechende Dienstleistungen absichern sollen. Dieser enge Begriff der Sozialpolitikforschung wird in diesem Kapitel erweitert um die Bereiche der Familien- oder Kinderpolitik sowie den jüngst in Wissenschaft und Öffentlichkeit sehr intensiv diskutierten Bereich der Bildungspolitik.

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Notes

  1. 1.

    Die Begriffe »Sozialpolitik« und »Wohlfahrtsstaat« werden im Folgenden synonym verwendet. Pejorative Konnotationen mit dem Begriff des Wohlfahrtsstaates, wie sie im deutschen Sprachraum oft mitschwingen, werden damit ausdrücklich nicht intendiert.

  2. 2.

    Es sei betont, dass die Arbeiten von Lyle Scruggs zu dem Ergebnis kommen, dass sich im historischen Verlauf die nordischen Länder im Bereich der Dekommodifizierung deutlich den kontinentaleuropäischen (oder korporatistisch-zentristischen) Wohlfahrtsstaaten annähern. Vgl. Scruggs (2007).

  3. 3.

    Kurz vor Fertigstellung dieser Studie wurde von der Bertelsmann Stiftung eine aktualisierte Vermessung der sozialen Gerechtigkeit in den OECD Staaten vorgelegt. Dabei stützten sich die Autoren zu weiten Teilen auf die Vorarbeiten von Wolfgang Merkel. Die aktualisierten Daten und Analysen haben erneut die nordischen Länder als die sozial gerechtesten Wohlfahrtsstaaten in Europa bestätigt. Zudem wird in der Studie der Bertelsmann Stiftung auch Island in die Analyse integriert. Die kleine nordische Inselrepublik erlangt bei den Analysen der Bertelsmann Stiftung den ersten Rangplatz, vor Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland. Die Schweiz und Österreich rangieren auf den Plätzen 7 und 9, wohingegen Deutschland lediglich auf dem 15. Rangplatz von insgesamt 31 analysierten Ländern steht. Vgl. zu den Details: Berteslmann Stiftung (2010b).

  4. 4.

    Allgemein zur Frühgeschichte nordischer Sozialpolitik vgl. Alestalo/Kuhnle (1987), Esping-Andersen (1985), Esping-Andersen/Korpi (1987).

  5. 5.

    Die Währungspolitik ist lange Zeit ein Instrument zur Bewältigung ökonomischer Krisen im Norden gewesen. Eine Verringerung der internationalen Nachfrage nach nordischen Gütern wurde oft durch eine politisch gezielte Abwertung der nationalen Währung gekontert. Eine solche politische Praxis wurde mit zunehmender europäischer Integration weitgehend obsolet (vgl. Kapitel 4).

  6. 6.

    Einige Beobachter der schwedischen Wirtschaftsentwicklung sprechen vom »digitalen Volksheim«; dies soll den in den letzten Jahren rasant voranschreitenden Strukturwandel Schwedens zu einer IT Hochburg in Europa ausdrücken (DER SPIEGEL 2000).

  7. 7.

    Eine umfassende Darstellung der zeitgenössischen Arbeits- und Sozialpolitik im Norden wird an anderer Stelle präsentiert (Jochem 2011a).

  8. 8.

    Die Abschaffung der Volksrente und die anspruchsvollen Kriterien der Grundrente können als Reflex auf die EU-Mitgliedschaft und deren Freizügigkeitsregeln gewertet werden: Man wollte so einen »Rententourismus« verhindern.

  9. 9.

    Die Reform scheiterte nicht zur Gänze. Allerdings erlangte die minimale dänische ATP-Reform nie eine große Bedeutung für die Renteneinkommen der Erwerbstätigen (vgl. insgesamt Green-Pedersen 2006).

  10. 10.

    Diese Reform war eingebettet in eine grundlegende Reform der staatlichen Strukturen. Die Anzahl der Kommunen wurde von 271 auf 98 reduziert, ebenso die Anzahl der Regionen von 14 auf 5.

  11. 11.

    Diese und weitere Informationen sind der Internetseite der norwegischen Erdölbehörde entnommen (»Oljedirek-toratet«). Informationen in englischer Sprache sind abrufbar unter: <http://www.npd.no/en/Publications/Facts/Facts-2010/Chapter-1/> (letzter Zugriff am 15. März 2011).

  12. 12.

    Vgl. <http://www.npd.no/no/Publikasjoner/Faktahefter/Fakta-2010/Kap-1/„ (letzter Zugriff am 15. März 2011).

  13. 13.

    Die Informationen hinsichtlich des norwegischen Budgets und der Verwendung der Mittel aus dem staatlichen Pensionsfonds entstammen der Internetseite der norwegischen Regierung zu den nationalen Haushalten, vgl.: <http://www.statsbudsjettet.no> (letzter Zugriff am 15.März 2011).

  14. 14.

    Zu diesem Zwecke wird seit Beginn des Jahrhunderts eine umfassende Reform der Sozialverwaltung forciert. Ziel ist es, die Effektivität zu erhöhen, die Versorgung mit sozialen Dienstleistungen zu optimieren und insgesamt die Qualität der Sozialpolitik zu verbessern. Vgl. hierzu die einschlägige Internetseite des norwegischen Arbeitsminis teriums (<http://www.regjeringen.no/nb/dep/ad/tema/velferdspolitikk/NAV-reformen.html?id=604957>, letzter Zu griff am 15. März 2011).

  15. 15.

    Gleichwohl hat die bürgerliche Koalition die berufsbezogene Aus- und Weiterbildung seit Januar 2009 in einer neuen Form gebündelt, der sogenannten »Yrkeshögskolan«. Mit den Auswirkungen der Finanzkrise versucht die Allianz wieder verstärkt ihr bildungspolitisches Profil zu stärken.

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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Jochem, S. (2012). Sozial- und Bildungspolitik. In: Die politischen Systeme Skandinaviens. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93259-0_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93259-0_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-17446-4

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