Zusammenfassung
Während in Kapitel 4 die Trends außenwirtschaftlicher Reformen in Marokko, Tunesien, Ägypten und Jordanien beschrieben wurden und in Kapitel 5 eine Reihe von Hinweisen auf den Einfluss von makro-ökonomischen Zustandsgrößen auf diese Trends herausgearbeitet werden konnte, ist das Ziel dieses Kapitels, genauer zu bestimmen, welche Konfiguration von Einflussfaktoren in der Lage ist, neben einem ausgewählten Aspekt in Bezug auf die Tiefe der Anpassung von tarifären Außenhandelsregulierungen den Beginn allgemeiner außenwirtschaftlicher Liberalisierung bei den vier untersuchten Fällen am besten zu erfassen. Im ersten Teil werden in vier kurzen Abschnitten die wichtigsten wirtschaftshistorischen Entwicklungsphasen in Marokko, Tunesien, Ägypten und Jordanien zusammengefasst sowie die Vorbedingungen der sich jeweils zu unterschiedlichen Zeitpunkten entwickelnden ökonomischen Krisen erläutert. In einem zweiten Teil wird die Entwicklung fünf zentraler makro-ökonomischer Indikatoren in Hinblick auf den Beginn von Außenwirtschaftsliberalisierung miteinander verglichen. Dabei bestätigt sich der bereits früher angedeutete Verdacht, dass im Vergleich zu allen alternativen Indikatoren ein Schrumpfen der staatlichen Devisenreserven am deutlichsten mit dem Beginn einer außenwirtschaftlichen Liberalisierung assoziiert ist. In einem dritten Abschnitt wird der Frage nach den Gründen für die zeitlichen Unterschiede beim Rückgang staatlicher Devisenreserven bzw. dem Beginn von allgemeiner Außenwirtschaftsliberalisierung nachgegangen. Mithilfe einer Analyse ausgewählter, von den Ländern extern bezogener materieller Ressourcen kann deutlich gemacht werden, dass der von der Positionierung eines Staates innerhalb transnationaler Zahlungsströme abhängige privilegierte Zugang zu externen unverdienten Einkommen (Renten) helfen kann, zeitliche Unterschiede beim Beginn einer regulativen Wende in der Außenwirtschaft von autoritären Staaten zu verstehen. In einem vierten Abschnitt werden dann unterschiedliche Einkommenspositionen innerhalb der vier Staaten miteinander verglichen, um zu zeigen, dass autoritäre Staaten mit einem relativ kleinen warenproduzierenden Sektor dann ihre tarifären außenwirtschaft lichen Restriktionen stärker absenken, wenn es ihnen gelingt, die dadurch entstehenden Einnahmeverluste durch andere Einnahmeformen zu substituieren.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Richter, T. (2011). Außenwirtschaftliche Reformen in Marokko, Tunesien, Ägypten und Jordanien zwischen 1970 und 2003: ein Vergleich makro-ökonomischer und fiskalischer Einflussfaktoren. In: Autoritäre Herrschaft, materielle Ressourcen und Außenwirtschaftsreformen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93254-5_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93254-5_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17338-2
Online ISBN: 978-3-531-93254-5
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)