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Zusammenfassung

Der sogenannte ‚Poststrukturalismus‘ hat sich inzwischen auch hierzulande erfolgreich in den Geistes- und Kulturwissenschaften eingenistet. Seine seit Ende der 1960er Jahre zu beobachtende Karriere im französischen Geistesleben und seine enorme Resonanz in der angelsächsischen Welt hat offensichtlich dazu geführt, daß mit einiger Zeitverzögerung bestimmte Strömungen innerhalb der Geistes- und Kulturwissenschaften, die hierzulande ursprünglich dem Verdacht ausgesetzt waren, einem neuen politischen ‚Irrationalismus‘ Vorschub zu leisten, heute auch bei uns in verschiedenen Disziplinen zum akademischen Kanon gehören. Der nicht zu übersehende Erfolg der von Niklas Luhmann vertretenen ‚autopoietischen‘ Variante der modernen sozialwissenschaftlichen Systemtheorie im deutschen Sprachraum und die damit parallel einhergehende fortschreitende sozialwissenschaftliche Bedeutungslosigkeit der von Jürgen Habermas im Anschluß an zentrale Denkmotive der Kritischen Theorie entwickelten ‚Theorie des kommunikativen Handelns‘ haben das Ihre dazu beigetragen, einen intellektuellen Diskurs zu begünstigen, der von Anfang an gegen den universalistischen Anspruch gerichtet war, der einstmals mit der europäischen Aufklärung verbunden gewesen ist und von dem auch noch die internationale Arbeiterbewegung, aber auch ein Großteil der verschiedenen Strömungen der ‚Neuen Linken‘ einstmals gezehrt hatten. Doch haben wir es bei diesen inzwischen auch in Deutschland hoffähig gewordenen Varianten des poststrukturalistischen Denkens tatsächlich noch mit jener ‚Subversion des Wissens‘ zu tun, in der zentrale Erfahrungen verarbeitet worden sind, wie sie einstmals mit der Mai-Revolte von 1968 verbunden waren? Und welche Rolle spielte hierzulande die Auseinandersetzung mit dem Poststrukturalismus innerhalb der Neuen Linken, bevor diese sich in der grün-alternativen Bewegung aufzulösen begann?

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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

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Lichtblau, K. (2011). Aporien des ‚Poststrukturalismus‘. In: Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93235-4_20

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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