Zusammenfassung
Max Weber hatte der Bildung eindeutiger Begriffe eine große Bedeutung für die kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung zugesprochen. Bereits zum Zeitpunkt der Niederschrift seines berühmten Objektivitätsaufsatzes von 1904 neigte er dazu, idealtypischen Begriffsbestimmungen an sich schon den Status einer ‚Theorie‘ zuzusprechen. Entsprechend groß war für ihn der Stellenwert, der einer „Kritik der Begriffsbildung“ innerhalb des „Fortschritt[s] der kulturwissenschaftlichen Arbeit“ zukommt. Denn ihm zufolge waren die begrifflichen Abstraktionen innerhalb der historischen Kulturwissenschaften vermittels der theoretischen Wertbeziehungen und erkenntnisleitenden Interessen der Forschergemeinschaft an die jeweiligen Kulturprobleme ihrer Epoche gebunden. Mit dem Wandel dieser Kulturprobleme sei deshalb auch das bisherige grundbegriffliche Selbstverständnis der Kultur- und Sozialwissenschaften immer wieder zur Disposition gestellt, weshalb Weber letzteren auch eine „ewige Jugendlichkeit“ zusprach.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Lichtblau, K. (2011). Zum Status von ‚Grundbegriffen‘ in Max Webers Werk. In: Die Eigenart der kultur- und sozialwissenschaftlichen Begriffsbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93235-4_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93235-4_15
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