Skip to main content

Reform des Hochschulzugangs für einen Bildungsraum Europa

  • Chapter
  • 1963 Accesses

Zusammenfassung

Im Wandel der Zeit muss immer wieder neu diskutiert und bestimmt werden, welche Aufgaben die Bildungsinstitutionen innerhalb der Gesellschaft übernehmen sollen und wie sie diese umsetzen können (vgl. Picht 1958, S. 834). Überformt wird die stete Aufgabe zur Bildungsreform von den Machtinteressen derjenigen Akteure, die vom Erhalt der bestehenden Institutionen profitieren. Von Friedeburg (1989, S. 476) resümiert in seiner Geschichte der Bildungsreform in Deutschland, dass stets „das Interesse an bestimmten Formen sozialer Ungleichheit […] neue Gruppen in die Fußstapfen der alten treten [ließ], um das Bildungssystem zu bewahren.“ Natürlich verändern solche Analysen und Interpretationen keine bestehenden Herrschaftsverhältnisse, aber sie weisen auf Probleme hin, können verborgene Machtinteressen sichtbar machen und sie bilden den argumentativen Rahmen für zukünftige Reformen. Nachdem in den ersten beiden Teilen dieser Arbeit die bildungspolitischen Programme und institutionellen Strukturen an der Schnittstelle zwischen der tertiären und der sekundären Bildungsstufe untersucht wurden, geht es in Teil III nun darum, bildungspolitische Konsequenzen des Bologna-Programms im Zusammenhang mit den erörterten Problemen des Hochschulzugangs zu ziehen. Aus erziehungswissenschaftlicher Sicht sollen dazu Denkanstöße formuliert werden, um die Bildungsreformdiskussion fortzuführen und zu erweitern. Hentig (2003a, S. 78) weist darauf hin, dass für Veränderungsvorhaben im Bildungsbereich zunächst eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz für andere und neue Möglichkeiten erreicht werden müsse, denn die „Benennung, die Einteilung, die Gegenstände zu verändern – das wäre nicht schwer, aber es wäre auch unwirksam, weil und solange die Menschen ihre Ansichten, Denkgewohnheiten und Bewertungen beibehalten.“ Dieses Ziel, so Hentig (ebd.) weiter, sei eher „durch Liberalität eher als durch Zwang“ zu erreichen. Zu betonen ist, dass es demgemäß erst einmal weniger auf die Wahrscheinlichkeit zur konkreten Verwirklichung dieser Reformvorschläge, sondern vielmehr darauf ankommt, neue Sichtweisen und Orientierungen für die Gegenwart zu bieten; die Vorschläge können daher zunächst utopisch, idealisierend und teilweise auch vereinfachend sein. Diese Auffassung entspricht der neo- institutionalistischen Annahme, dass das Neu- oder Anders-Denken einer Institution bereits das Potential für Veränderungen beinhaltet.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Klomfaß, S. (2011). Reform des Hochschulzugangs für einen Bildungsraum Europa. In: Hochschulzugang und Bologna-Prozess. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93227-9_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93227-9_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-18127-1

  • Online ISBN: 978-3-531-93227-9

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics