Zusammenfassung
Wahlkämpfe gelten aufgrund der besonders hohen Kommunikationsdichte zwischen Repräsentanten und Souverän als Ausdruck der politischen Kultur und erlauben Rückschlüsse über den Gesamtzustand des politischen Systems. Sie beeinflussen entscheidend die politische Partizipation und den Legitimitätsglauben. Folgt man dieser Einschätzung, so muss der Bundestagswahlkampf 2009 Besorgnis erregen, galt er doch als einer der inhaltsärmsten und langweiligsten überhaupt, als „Wahlkampf der forcierten Politikvermeidung“ (Bruns 2009) oder „Tutti-Frutti-Wahlkampf“, in dem mehr die Dekolletee-Tiefen von Spitzenpolitikerinnen als Sachfragen thematisiert wurden (Gellermann 2009).
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Kuhn, Y. (2011). Selbstreflexivität, Sachlichkeit, Entpolitisierung Strategien der Bundestagswahlkämpfe 1998 – 2009. In: Niedermayer, O. (eds) Die Parteien nach der Bundestagswahl 2009. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93223-1_12
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