Zusammenfassung
Sozialontologie erlebte seit den soziologischen Klassikern Konjunkturen.Nach den strengeren ontologischen Ansprüchen eines Durkheim, Tönnies oder Simmels sollte in der Sozialphilosophie Metaphysik endlich ausgesperrt werden. Deutschsprachige Leitautoren wie Jürgen Habermas und Niklas Luhmann, aber auch Karl Popper oder Harold Garfinkel brachten einiges Geschütz gegen Fundierungsbestrebungen in Stellung und rufen mit starken sprachphilosophischen, wissenschaftstheoretischen oder hermeneutischen Argumenten das Ende der Metaphysik aus, Handlungstheorie unterschiedlicher Schattierung gewinnt überragende Statur. Die strenge Zurückweisung währte nicht dauerhaft, Diskussionen postanalytischer Philosophie wie Soziologie drehen sich jetzt wieder um Existenzbedingungen sozialer Entitäten. In sensiblen Diskursen, mischen sie sich mit Fragen nach der Priorität individueller oder kollektiver Entitäten, sowie deren Gestalten in sozialen Phänomenen. Die sozialontologischen Diskurse sind sich aber darüber im Klaren, dass kein sozialphilosophischer „Imperialismus“ die wissenschaftlichen Plätze vorbesetzen kann, was ebenso für methodologischen Imperialismus anderer Fakultäten gilt.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Wesser, U. (2011). Sozialontologie: Grundlagen einer kritisch-integrativen Perspektive. In: Heteronomien des Sozialen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93211-8_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93211-8_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18198-1
Online ISBN: 978-3-531-93211-8
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