Zusammenfassung
Jugendtheater in einem schwierigen Stadtteil – das gehört mittlerweile zum Repertoire von sozialräumlich orientierter Sozialarbeit, weil davon ausgegangen wird, dass dies bislang deprivilegierten Jugendlichen in besonderer Weise die Chance zur Stärkung von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein bietet und damit eine Art „Gegengift“ zu den Erfahrungen von Misserfolg, Ausgrenzung und Enge bilden kann, die sich bereits kumuliert und teilweise verhärtet haben. Insofern ist der Stadtteil in seiner sozialräumlichen Strukturiertheit Anknüpfungspunkt und im Sinne einer „aufsuchenden Arbeit“, die an die Lebenszusammenhänge der „Betroffenen“ heranrückt, auch Ort der Theaterprojekte; Teilöffentlichkeiten des Stadtteils stellen meist auch das Publikum dar, das adressiert werden soll, denn: Ohne Publikum ist das schönste Theaterspielen nichts oder zu wenig. Aber: Wird der Stadtteil als sozialer Raum selbst implizit oder explizit zu einem Thema des Jugendtheaters bzw. zum Gegenstand von Auseinandersetzung, Imagination und Aneignung? Verändert sich durch die Theaterarbeit die eigene Sozialraumerfahrung der Jugendlichen und damit möglicherweise auch ihre Positionierung zum städtischen Raum?
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Literatur
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Kruse, W. (2011). Bühne, Quartier, Berufsorientierung: Wie sich ein alternatives Jugendtheater bewegt. In: Bergmann, M., Lange, B. (eds) Eigensinnige Geographien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93176-0_8
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