Zusammenfassung
Spätestens seit der zweiten Hälfte der 1970er Jahre ist der Ruf nach einer Entbürokratisierung von Staat und Verwaltung unüberhörbar geworden: „Staatsbürokratie. Das hoheitliche Gewerbe“ (Lohmar 1978), „Die lautlose Krake – Klassenkampf der Staatsbürokratie gegen die private Gesellschaft“ (Lohmar 1979), „Verwaltete Bürger – Gesellschaft in Fesseln“ (Geißler 1978) oder „Bürokratisierte Demokratie“ (Laufer 1983) lauteten die Schlagzeilen, welche auch heute noch in ähnlicher Form im politischen Diskurs zu vernehmen sind. Dieser Diskurs ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern in ähnlicher Weise z.B. auch in den USA zu verfolgen (vgl. Kaufman 1981; Garrett et al. 2006). Die Forderung nach einem „Abbau“ der vorhandenen Bürokratie spiegelt dabei die seit dessen Geburt abwertende Bedeutung des Bürokratie-Begriffs wider und besitzt damit eine lange Geschichte (vgl. hierzu Abschnitt 1.1). Dennoch hat die Intensität der Entbürokratisierungsdebatte sowie der Stellenwert dieses Themas in der Politik in den letzten Jahrzehnten – als Wendepunkt werden in diesem Zusammenhang nicht selten die Ölpreiskrisen der 1970er Jahre sowie die damit einhergehenden ökonomischen Probleme in den Industrieländern genannt – zugenommen.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Derlien, HU., Böhme, D., Heindl, M. (2011). Entbürokratisierung. In: Bürokratietheorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93174-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93174-6_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17816-5
Online ISBN: 978-3-531-93174-6
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