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Militärische Auslandseinsätze und die Transformation der Bundeswehr

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Deutsche Außenpolitik
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Zusammenfassung

Spätestens mit dem am 4. September 2009 durch einen deutschen Oberst angeordneten Luftschlag gegen zwei von den Taliban entführte Tanklastzüge nahe des nordafghanischen Kunduz wurde die von der politischen und militärischen Führung in Deutschland ausdauernd gepflegte Legende über das Wesen der Auslandseinsätze der Bundeswehr von der harten Realität eingeholt. Über die Jahre hinweg wurde versucht, die Mitwirkung deutscher Soldaten an internationalen Militäreinsätzen als vorrangig humanitärer und stabilisierender Natur erscheinen zu lassen – die Anwendung von Gewalt, die aktive Beteiligung an Kampfhandlungen gar, sollte, wenn überhaupt, als Ausnahme von dieser Regel gesehen bzw. als Aufgabe kriegsgewohnter Verbündeter wie der USA erscheinen. Die in der Folge des Luftschlages mit seinen vielen Toten entstehenden Informationspannen und Verschleierungsversuche kosteten zunächst den seinerzeit verantwortlichen Bundesminister der Verteidigung Franz-Josef Jung das Amt und brachten seinen Nachfolger Karl-Theodor zu Guttenberg in solche Bedrängnis, dass er den Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhan und Staatssekretär Peter Wichert entließ.

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Gareis, S.B. (2011). Militärische Auslandseinsätze und die Transformation der Bundeswehr. In: Jäger, T., Höse, A., Oppermann, K. (eds) Deutsche Außenpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93023-7_6

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