Zusammenfassung
Eine Interpretation des Zusammenhangs von Zentrum und Peripherie, die sich nicht auf Partizipation und Kommunikation, sondern auf weltweite ökonomische Strukturen bezieht, findet sich bei Immanuel Wallerstein. Sein Analysegegenstand ist das moderne Weltsystem, das nach seiner Charakterisierung größer ist als jede juridisch definierte, politische Einheit, und dessen Teile vor allem durch ökonomische Beziehungen miteinander verbunden sind (Wallerstein 1974: 15). Die historischen Anfänge dieses Weltsystems erkennt er in der fortschreitenden Angleichung von Preisen seit Beginn des sechzehnten Jahrhunderts. Im Zuge dieser Preisangleichung wuchsen mehrere zuvor getrennte Systeme - der christliche Mittelmeerraum, das flandrisch-hanseatische Handelsnetzwerk, die Gebiete östlich der Elbe und Teile der Neuen Welt - zu einem System zusammen (vgl. Wallerstein 1974: 68-74?). Dann, ab ca. 1550 konzentrierten sich laut Wallerstein die industriellen Aktivitäten, die zunächst auf einer Achse zwischen Flandern und der Toskana verteilt waren, auf Nordwesteuropa (vgl. Wallerstein 1974: 226). Gleichzeitig kristallisierte sich das moderne Weltsystem in seiner seither vorherrschenden Form heraus:
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Schmid, C., Unrau, C., Härtel, A. (2011). Weltsystem und Dependenz. In: Mythos Mitte. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93003-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-93003-9_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17971-1
Online ISBN: 978-3-531-93003-9
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