Zusammenfassung
Politiker und Journalisten sind als Quellen und Vermittler von Informationen und Meinungen aufeinander angewiesen. Zugleich bestehen zwischen ihnen zahlreiche Spannungen. In diesem Spannungsfeld bewegen sich mehr oder weniger elegant Experten und Zeitzeugen, über die hier nichts weiter gesagt werden soll. Die Spannungen zwischen Politikern und Journalisten resultieren aus ihrem Anspruch auf Unabhängigkeit von den Anderen sowie dem Verlangen nach Einfluss auf sie. Ihren Ursprung haben sie in unterschiedlichen Vorstellungen davon, welche Verhaltensweisen im eigenen und jeweils anderen Bereich notwendig und akzeptabel sind sowie in Konflikten um die Deutungshoheit über das aktuelle Geschehen und um die praktischen Folgerungen daraus. Dies belegen Äußerungen von führenden Politikern über ihre Erfahrungen im Umgang mit Journalisten und Medien und Darstellungen des Verhaltens von Politikern aus Sicht angesehener Journalisten. Hierbei handelt es sich um erfahrungsgesättigte Berichte herausragender Akteure, die auch einen Einblick in ihr Innenleben erlauben. Allerdings sind sie wegen der besonderen Rolle der Berichterstatter und der ungewöhnlichen Ereignisse, die sie schildern, nicht verallgemeinerbar. Diesem Anspruch werden systematische Befragungen von Politikern über ihre Erfahrungen mit Journalisten und von Journalisten über ihre Erfahrungen mit Politikern eher gerecht. Sie besitzen jedoch, von wenigen Ausnahmen abgesehen, den Nachteil, dass sie nur die Sichtweise einer Seite darstellen – der Politiker oder der Journalisten.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Kepplinger, H.M. (2011). Rivalen um Macht und Moral. In: Journalismus als Beruf. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92915-6_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92915-6_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18470-8
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