Zusammenfassung
Mit der Trennung von juvenilem und adultem Lebensabschnitt, wird der Erwachsene (wie auch das Kind) zwar konstituiert, aber sie erfahren auch eine folgenreiche Trennung voneinander, bis hin zu einer psychischen Abspaltung, mit der Konsequenz, dass dem Erwachsenen sein Kind- Erleben immer fremder wird. Da auch die Konstitutionsgeschichte dem pädagogischen Gedächtnis offenbar nicht mehr präsent ist, wirkt die Pädagogik an der weiteren Verselbständigung dieser Entwicklungsgeschichte mit. Eine auf reflexivem Verständnis gründende Pädagogik muss die Geschichtlichkeit ihres Gegenstandes deshalb zurück holen in die Theoretisierung desselben. Reflexivität bedeutet nicht, das Rad der Geschichte zurück zu drehen, aber aus dem Bewusstsein der Historizität, die eigenen Funktionsweisen und das eigene Verstricktsein in Machtsysteme und Herrschaftspraxen kritisch zu reflektieren. Erst mit der Bewusstmachung jener Mechanismen, die zur Entstehung von Kindheit und Erwachsenenstatus beigetragen haben, kann eine nicht naive Annahme der historisch bedingten Konstruktionen stattfinden auf deren Folie dann ein wissenschaftlicher Gestaltungsentwurf dieser nun vorfindbaren Realitäten in emanzipatorischer Absicht zu leisten ist.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Wolf, G. (2011). Erwachsenenbildung im Fokus der Differenzierung. In: Zur Konstruktion des Erwachsenen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92903-3_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92903-3_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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