Zusammenfassung
Historisch war das Verständnis von Organisationen im Sinne von natürlichen bzw. sozialen Systemen eine Reaktion zum einen auf empirische Überzeichnungen der „rational actor“-Sicht und zum anderen auf weltanschauliche Befürchtungen hinsichtlich unerfreulicher Konsequenzen durchrationalisierter Organisationen. Diese Verquickung von wissenschaftlicher Analyse einerseits und weltanschaulichem Credo andererseits zeigt sich besonders deutlich in der so genannten Human-Relations-Schule, die in Opposition zum Taylorismus in den USA den „natural systems view“ hoffähig machte. Nachdem dann die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg Human-Relations in den Hintergrund gedrängt hatten, trat „das Soziale“ in den 1960er und 1970er Jahren erneut auf den Plan. Diesmal aber weniger im Sinne von „sozial =die Wünsche und Interessen der Arbeitnehmer berücksichtigend“, sondern in einem deutlicher soziologischen Sinne von „sozial =das tatsächliche Interaktionsgeschehen in Organisationen ins Blickfeld nehmend“. Den Ursprung dieser Sichtweise lieferte die verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie, die sich dann hin zum (mikro-)politischen Ansatz verallgemeinerte. Verhaltenstheorie und Mikropolitik und zuvor die Human-Relations-Schule werden in den Abschnitten 2 und 3 dieses Kapitels besprochen. Um die „Theorien“ besser einordnen zu können, bemüht sich Abschnitt 1 vorab noch einmal, die Ausgangspunkte und Varianten des „natural systems view“ zu verdeutlichen.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Preisendörfer, P. (2011). Organisationskonzeptionen II: Organisationen als natürliche/soziale Systeme. In: Organisationssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92883-8_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92883-8_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17862-2
Online ISBN: 978-3-531-92883-8
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