Zusammenfassung
Während das Thema Migration spätestens seit dem Jahr 2000 in Deutschland – bedingt durch die Greencard-Initiative des damaligen Bundeskanzlers, durch die Liberalisierung des Staatsangehörigkeitsrechts und die Novellierung des Zuwanderungsgesetzes – in der Öffentlichkeit insgesamt eine positive Wendung erfahren hat, gilt der Umgang mit Flüchtlingen weiterhin als ein mit Unbehagen verbundenes Thema. Zweifellos ist dieses Unbehagen ein politisch, teils auch wissenschaftlich produziertes Konstrukt, das häufig mit Unsicherheit, Illegalität, Kriminalität, Fremdheit, Belastung der Sozialsysteme und anderen bedrohlichen Szenarien assoziiert wird. Es bezieht sich sowohl auf die Flüchtlinge, die bereits „angekommen“ sind, sich teilweise schon 20 bis 30 Jahre in den Ländern der Europäischen Union aufhalten und – wie in Deutschland – oftmals kein gesichertes Aufenthaltsrecht erhalten. Es bezieht sich aber vor allem auf diejenigen Flüchtlinge, die eventuell noch kommen könnten. Dieses Unbehagen könnte man angesichts der im Jahr 2009 weltweit rasant gestiegenen Anzahl der Flüchtlinge noch nachvollziehen. Schaut man sich die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, respektive auf Deutschland, genauer an, dann erweist sich die Dramatisierung dieses Anstiegs ebenfalls als inszeniertes Bedrohungs- und Schreckensszenario.
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Literatur
Bundesministerium des Innern (BMI) (2010): Pressemitteilung vom 21.01.2010.
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Statistisches Amt der Europäischen Union (Eurostat) (2009): Pressemitteilung Nr. 66/2009 vom 08.05.2009.
Statistisches Amt der Europäischen Union (Eurostat) (2010): Pressemitteilungen Nr. STAT/10/64 vom 04.05.2010 und Nr. 89/2010vom 18.06.2010.
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Ottersbach, M., Prölß, CU. (2011). Einleitung. In: Ottersbach, M., Prölß, CU. (eds) Flüchtlingsschutz als globale und lokale Herausforderung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92852-4_1
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