Zusammenfassung
Noch vor wenigen Jahren dominierten beim Thema „Computer und Lernen“ positive oder gar euphorische Schlagzeilen. So gab es in den 1990er Jahren in der Presse häufig Beiträge, in denen suggeriert wurde, mit Multimedia würden die Anstrengungen des Lernens durch Spaß am Lernen ersetzt. Beispielsweise veröffentlichte die „Neue Westfälische“ einen Artikel mit dem Titel „Multimedia vom Feinsten. So macht Lernen richtig Spaß“ (ebd. 1995: Computerseite). 1997 kam es in der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu einem Beitrag des damaligen Bundesbildungsministers Jürgen Rüttgers mit der Überschrift „Schulen ans Netz“, in dem die Nutzung des Computers in der Schule als wichtige Zukunftsaufgabe begriffen wurde (vgl. Rüttgers 1997: 50). 1994 nahm „Der Spiegel“ das Thema mit einem Heft zum „Lernen mit dem Computer“ auf und sprach in dem Leitartikel von einer „Revolution des Lernens“. Im Untertitel hieß es damals „Kinder lernen am Computer, programmieren Lernspiele oder kommunizieren über Datennetze mit Gleichaltrigen in Tokio und New York. Während die Schüler neuen Spaß am Lernen entdecken, schläft die Kultusbürokratie. In der Lehrerausbildung kommen Computer kaum vor.“ (Blumencron / Mohr 1994: 96)
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Tulodziecki, G. (2011). Handeln und Lernen in einer von Medien mitgestalteten Welt – Konsequenzen für Erziehung und Bildung. In: Albers, C., Magenheim, J., Meister, D. (eds) Schule in der digitalen Welt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92850-0_3
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