Zusammenfassung
Das Phänomen, dass im sprachlichen Repertoire der Erwachsenenbildung bis vor wenigen Jahren der Begriff „Freiberuflichkeit“ extrem selten genutzt wurde, ja sogar wie ein Fremdkörper wirkte, stellt nur ein Symptom dar, das die Aufmerksamkeit auf eine tiefer liegende Problematik lenkt. Bis in die 1990er Jahre hinein war die (Berufs-)Welt der Erwachsenenbildung wohl geordnet: Es gab die hauptberuflich tätigen Kräfte einerseits und das nebenberufliche und ehrenamtlich tätige Personal andererseits. Der über viele Jahrzehnte gebräuchliche Ausdruck „nebenberufliches Personal“ erweckte den Eindruck, dass man sich berufspolitisch um diese Personengruppe nicht weiter kümmern müsse – die Akteure waren ja schließlich mit festen Stellen anderweitig versorgt. Und tatsächlich rekrutierten viele Volkshochschulen ihre Kursleiter aus der Gruppe der Lehrer oder anderen etablierten Berufsgruppen. Der Typ des planend und disponierend tätigen Erwachsenenbildners in der Gestalt eines Fachbereichsleiters oder Seminarleiters, welcher für die als prioritär eingestufte Makrodidaktik zuständig war, galt gleichsam als die Verkörperung des voll professionalisierten Erwachsenenbildners. Die Lehre, die Vermittlung von Wissen, bildete, so dachte man noch bis spät in die achtziger Jahre hinein, ja „nur“ das von nebenberuflichen Fachkräften besorgte operative Alltagsgeschäft.
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Literatur
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Nittel, D. (2011). Freiberufliche Erwachsenenbildner – eine neue Pädagogen-Generation?. In: Eckert, T., von Hippel, A., Pietraß, M., Schmidt-Hertha, B. (eds) Bildung der Generationen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92837-1_28
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