Zusammenfassung
Die jüngste Finanzkrise hat auch in der Wirtschaftssoziologie große Beachtung gefunden, wobei redliche Anstrengungen unternommen wurden, um die undurchsichtigen Prozesse, die dabei involviert waren, aufzudecken. Im Folgenden geht es jedoch weniger darum, das Entstehen der Krise nachzuzeichnen, sondern zu versuchen, Aufschlüsse über ihre sozialen Voraussetzungen und Folgen zu erlangen. Dabei wird auf wirtschaftssoziologische Erkenntnisse über die sozialen Strukturen in Finanzmärkten und die Rolle von Institutionen zurückgegriffen. Finanz- und Wirtschaftskrisen sind immer auch Krisen der Gesellschaft und ihrer Struktur und werfen in ökonomischer Hinsicht Fragen der Verteilung, in soziologischer Sicht jene der Wirkungen auf die soziale Ungleichheit auf. Daher wird die Bedeutung der Expansion der Finanzmärkte für die Entwicklung der sozioökonomischen Ungleichheit und für die Gesellschaftsstruktur aufgezeigt. Schließlich wird auf die Notwendigkeit einer gesellschaftstheoretischen Konzeption hingewiesen, um Finanzmärkte wieder auf ihre Funktion für die Realwirtschaft, aber auch für die Gesellschaft als solche zu beziehen. Zunächst wird jedoch nach einem notwendig kurzen Blick auf die ökonomischen Annahmen der Effizienz der Märkte und der Irrationalität der Individuen auf die fundamentale Ungewissheit in Finanzmärkten und ihre Verleugnung durch die Generierung von verschiedenen Formen des Wissens hingewiesen.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Mikl-Horke, G. (2011). Finanzmärkte und ihre Krisen aus soziologischer Sicht. In: Historische Soziologie – Sozioökonomie – Wirtschaftssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92798-5_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92798-5_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17367-2
Online ISBN: 978-3-531-92798-5
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