Zusammenfassung
Der Junge meldet sich, und als die Lehrerin ihn aufruft sagt er: „Ich melde mich doch gar nicht. Das ist meine Radioantenne.“ – Das ist ein wenig frech, aufmüpfig wie wir sagen, und widerständig. Das ist aber auch eigenständig, spielerisch und kreativ: Der Junge bietet eine Wirklichkeitskonstruktion, eine Szene an, die der von der Lehrerin vorgebrachten entgegensteht. Wollen wir so etwas im Unterricht? Die Lehrerinnen und Lehrer, die wir beobachtet haben, wollen so etwas jedenfalls nicht. – Die Fragestellung unserer qualitativen Studie war: Wie können sich Kinder mit ihren lebensweltlichen Erfahrungen, mit ihren Interessen und mit spielerischen und widerständigen Anteilen in den Unterricht einbringen und das Arrangement der Lehrperson kontrapunktieren?
Dieser Beitrag erschien zuerst in: Korte, Petra (Hrsg.) (2004): Kontinuität, Krise und Zukunft der Bildung. Analysen und Perspektiven. Münster, 135–152. Wiederabdruck mit freundlicher Genehmigung der Autorin und des LIT-Verlages.
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Literaturverzeichnis
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Wegener-Spöhring, G. (2011). Aufmüpfigkeit und Freude unerwünscht – Lebensweltliche Kinderinteressen im Sachunterricht. In: Klaas, M., Flügel, A., Hoffmann, R., Bernasconi, B. (eds) Kinderkultur(en). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92776-3_12
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