Zusammenfassung
Das Hilfsangebot der Heimerziehung steht seit weit über 30 Jahren unter einem erheblichen Druck der Legitimation. Eine ablehnende Haltung gegenüber der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen im Heim prägte über viele Jahre hinweg bis heute die Fachdiskussionen in der Jugendhilfe und in der Öff entlichkeit. Das am 1.1.1991 in Kraft getretene neue Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) stärkt ganz eindeutig die Stellung der Eltern in Bezug auf die Erziehung ihrer Kinder. Es folgtden Erkenntnissen moderner Sozialisationsforschung und neueren Ansätzen in der Pädagogik und Psychologie. Der Perspektivwechsel gegenüber dem alten Jugendwohlfahrtsgesetz (JWG) wird im § 1 des neuen Gesetzes (Münder 1996) deutlich. Das Gesetz gibt keine Erziehungsziele vor, sondern spricht von individueller sozialer Entwick lung. Die Hilfe hat immer auf den aktuellen Lebensbezügen des Kindes aufzubauen und dem Kind eine lebensweltorientierte Hilfe anzubieten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Antonovsky, A. (1997): Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen
Bauer, J. (2006): Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus kooperieren. Hamburg
Bauer, J. (2007): Lob der Schule. Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern. Hamburg
Baur, D./Finkel, M./Hamberger, M./Kühn, A. D. (1998): Leistungen und Grenzen von Heimerziehung. Ergebnisse einer Evaluationsstudie stationärer und teilstationärer Erziehungshilfen. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Band 170. Stuttgart
Blandow, J./Gintzel, U./Hansbauer, P. (1999): Partizipation als Qualitätsmerkmal in der Heim erziehung. Eine Diskussionsgrundlage. Münster
Brisch, K.-H./Hellbrügge, Th. (Hrsg.) (2003): Bindung und Trauma. Risiken und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern. Stuttgart
Bronfenbrenner, U. (1992): Gibtes Universalien in der Kindererziehung? Interview mit Urie Bronfenbrenner. Diskurs, 1, S. 51–52
Bürger, U. (1990): Heimerziehung und soziale Teilnahmechancen. Eine empirische Untersuchung zum Erfolg öff entlicher Erziehung. Pfaff enweiler
Buber, M. (2006): Das dialogische Prinzip. Gütersloh
Esser, K. (2009): Die Kinderdorfb ewegung in der katholischen Heimerziehung. In: Hiller/Knab/Mörsberger (Hrsg.): Erziehungshilfe Investition in die Zukunft. Freiburg
Esser, K. (2009). Ehemaligen-Befragung. Unveröff entlichtes Manuskript
Flammer, A. (1990): Erfahrung der eigenen Wirksamkeit. Einführung in die Psychologie der Kontrollmeinung. Bern
Fuhrer, U. (2005): Lehrbuch Erziehungspsychologie. Bern
Fuhrer, U. (2007): Erziehungskompetenz. Was Eltern und Familien stark macht. Bern
Frick, J. (2007): Die Kraft der Ermutigung. Grundlagen und Beispiele zur Hilfe und Selbsthilfe. Bern
Gehres, W. (1997): Das zweite Zuhause. Lebensgeschichte und Persönlichkeitsentwicklung von dreißig ehemaligen Heimkindern. Opladen
Gabriel, Th. (2005): Resilienz – Kritik und Perspektiven. In: Zeitschrift für Pädagogik, 51, Heft 2, S. 208–217
Grawe, K. (1998): Psychologische Therapie. Göttingen
Grossmann, K. E./Grossmann, K. (2007a): „Resilienz“ – Skeptische Anmerkungen zu einem Begriff. In: Fooken/Zinnecker (Hrsg.): Trauma und Resilienz, S. 29–38. Weinheim
Grossmann, K. E./Grossmann, K. (2007b): Die Entwicklung von Bindungen: Psychische Sicherheit als Voraussetzung für psychische Anpassungsfähigkeit. In: Opp/Fingerle (Hrsg.): Was Kinder stärkt. Erziehung zwischen Risiko und Resilienz, S. 279–298. München
Hansen, G. (1994): Die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern in Erziehungsheimen: Ein empirischer Beitrag zur Sozialisation durchInstitutionen der öffentlichen Erziehungshilfe. Weinheim
Hebborn-Brass, U. (Hrsg.) (1991): Verhaltensgestörte Kinder im Heim. Eine empirische Längsschnittuntersuchung zu Indikation und Erfolg. Freiburg
Hutterer, R. (1984): Authentische Wissenschaft. Auf der Suche nacheinem personenzentrierten, humanistischen Verständnis von Wissenschaft und Forschung. In: Arbeitsgemeinschaft Personenzentrierte Gesprächsführung (Hrsg.): Persönlichkeitsentwicklung durchGesprächsführung, S. 27–51. Wien
Klemenz, B. (2007a): Ressourcenorientierte Erziehung. Tübingen
Klemenz, B. (2007b): Verwurzelt fliegen – Leitfaden für eine stärkenorientierte Kindererziehung. Norderstedt
Klemenz, B. (2009): Erziehungsoptimierung durch Grundbedürfnisbefriedigung: Entwurf eines neurobiologischgestützten Erziehungsmodells. In: Verhaltenstherapie mit Kindern und Jugendlichen – Zeitschrift für die psychosoziale Praxis, 5.Jg. (1)
Knab, E. (2009): Von den Anfängen der Praxisforschung im BVkE und seinen Mitgliedseinrichtungen. In: Hiller/Knab/Mörsberger (Hrsg.): Erziehungshilfe Investition in die Zukunft. Freiburg
Koch, G./Lambach, R. (2000): Familienerhaltung als Programm. Forschungsergebnisse. Münster
Kormann, G. (2006): Ehemalige im Kinderdorf. Innerseelische Situation und Persönlich-keitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen in einer Einrichtung der stationären Jugendhilfe. München
Kormann, G. (2007): Resilienz – Was Kinder stärkt und in ihrer Entwicklung unterstützt. In: Plieninger/Schumacher (Hrsg.): Auf den Anfang kommtes an – Bildung und Erziehung im Kindergarten und im Übergang zur Grundschule. SchwäbischGmünd: Gmünder Hochschulreihe Nr. 27., S. 37–57
Kormann, G. (2009): Resilienz – Was Kinder und Erwachsene stärkt. In: Gesprächspsychotherapie und personzentrierte Beratung. 4/2009, S. 188–197
Kormann, G./Saur, B. (2008): „Gedeihen trotz widriger Umstände“ – Was Kinder und Jugendliche im Heim in ihrer Entwicklung stärkt. In: Eckey/Haid-Loh/Jakob: Jugend bewegt Beratung. Weinheim
Korczak, J. (2000): Wer kann Erzieher sein? In: Flitner/Scheuerl, (Hrsg.): Einführung in pädagogisches Sehen und Denken. Weinheim
Langer, I. (2000): Das Persönliche Gesprächals Weg in der psychologischen Forschung. Köln Lösel, F./Bender, D. (1999): Von generellen Schutzfaktoren zu diff erentiellen protektiven Prozessen: Ergebnisse und Probleme der Resilienzforschung. In: Opp/Fingerle/Freytag (Hrsg.): Was Kinder stärkt. Erziehung zwischen Risiko und Resilienz, S. 37–58. München
Lux, M. (2007): Der personzentrierte Ansatz und die Neurowissenschaften. München
Macsenaere, M. (2009): Von der immanenten Überzeugung zur Wirkungsforschung. In: Hiller/Knab/Mörsberger (Hrsg.): Erziehungshilfe Investition in die Zukunft. Freiburg
Münder, J. (1996): Einführung in das neue Kinder- und Jugendhilferecht. Münster
Planungsgruppe Petra (1988): Was leistet Heimerziehung? Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. Frankfurt a. M.
Pongratz, L./Hübner, H. O. (1959): Lebensbewährung nach öff entlicher Erziehung. Darmstadt
Reddemann, L. (2001): Imagination als heilende Kraft. Zur Behandlung von Traumafolgen mit ressourcenorientierten Verfahren. Stuttgart
Rogers, C. R. (1973): Die klientbezogene Gesprächspsychotherapie. München
Schleiff er, R. (2001): Der heimliche WunschnachNähe. Bindungstheorie und Heimerziehung. Weinheim
Schmidt, M./Schneider, K./Hohm, E./Pickartz, A./Macsenaere, M./Petermann, F./Flosdorf, P./Hölzl, H./Knab, E. (2003): Eff ekte erzieherischer Hilfen und ihrer Hintergründe (Schrift enreihe des BMFSFJ, Bd. 219). Stuttgart
Schrödter, M./Ziegler, H. (2007): Was wirkt in der Kinder- und Jugendhilfe? Internationaler Überblick und Entwurf eines Indikatorensystems von Verwirklichungschancen. Münster
Trede, W./Winkler, M. (2000): Stationäre Erziehungshilfen: Heim, Wohngruppe, Pflegefamilie. In: Krüger/Rauschenbach (Hrsg.): Einführung in die Arbeitsfelder des Bildungsund Sozialwesens, S. 251–267. Opladen
Unzner, L. (2002): Schutz und Risiko: Die besondere Bedeutung der Bindungstheorie für die Fremdunterbringung. In: Sozialpädagogisches Institut im SOS-Kinderdorf e.V. (Hrsg.): Glücklichan einem fremden Ort? Familienähnliche Betreuung in der Diskussion, S. 46–60. Münster
Werner, E. E. (2000): Protective factors and individual resilience. In: Shonkoff /Meisels (Hrsg.): Handbook of early childhood intervention. Cambridge, S. 115–134
Werner, E. E./Smith, R. S. (2001): Journeys from childhood to midlife: Risk, resilience and recovery. Ithaca
Wolf, K. (2007): Metaanalyse von Fallstudien erzieherischer Hilfen hinsichtlichvon Wirkungen und „wirkmächtigen“ Faktoren aus Nutzersicht. Münster
Wustmann, C. (2004): Resilienz: Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen fördern. Beiträge zur Bildungsqualität. Weinheim
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Kormann, G. (2011). Dialogische Erziehung im Heim – das Beispiel SOS-Kinderdorf. In: Zander, M. (eds) Handbuch Resilienzförderung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92775-6_22
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92775-6_22
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16998-9
Online ISBN: 978-3-531-92775-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)