Zusammenfassung
Sonderpädagogik ist ein Teilbereich allgemeiner pädagogischer Theorie und Praxis. Im Fokus stehen die Erziehung, Unterrichtung und Therapie von Menschen in erschwerten Lebenslagen (Bleidick 2001). Als zentrale Paradigmen dieser Disziplin sind heute Normalisierung, Selbstbestimmung, Integration und Inklusion zu nennen. Obwohl man sichmittlerweile weitgehend darin einig ist, die gemeinsame Sozialisation und Partizipation aller Kinder und Jugendlichen als flächendeck endes Ziel anzustreben, werden nirgendwo sonstauf der Weltanteilsmäßig mehr Schülerinnen und Schüler separatunterrichtetals in Deutschland (Grünke 2009): Die Quote liegtnach Angaben der Kultusministerkonferenz (KMK 2009a) derzeitbei fünf Prozent. Knapp die Hälfte dieser Mädchen und Jungen besuchtspezielle Schulen mitdem Förderschwerpunkt Lernen. Die übrigen jungen Menschen verteilen sichauf gesonderte Bildungseinrichtungen mit den Förderschwerpunkten geistige Entwick lung (etwa 16 %), Sprache (ca. 8 %), emotionale und soziale Entwick lung (ungefähr 7 %) u. a. (Borchert 2007).
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Roos, S., Grünke, M. (2011). Auf dem Weg zur „resilienten“ Schule – Resilienz in Förderschulen. In: Zander, M. (eds) Handbuch Resilienzförderung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92775-6_18
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