Zusammenfassung
Pädagogische Gruppenarbeit als methodischer Arbeitsansatz ist in schulischen Kontexten schon allein daher allgegenwärtig, weil eine Schulklasse eine Gruppe ist und der Unterricht und dessen didaktische Binnengestaltung (z.B. über Anteile von Kleingruppenarbeit) bzw. interessengeleitete Arbeitsgruppen (z.B. Sport, Kultur) immer auch von Gruppendynamiken bestimmt werden. Nun darf aber einerseits eine Klasse nicht grundsätzlich mit einer Gruppe der Sozialpädagogischen Gruppenarbeit gleichgesetzt werden, weil allein schon die Klassenstärken in der Regel die empfohlene Gruppengröße übersteigt. Andererseits wird Schulsozialarbeit aber einen Teil ihrer Gruppenarbeit auch auf Klasse als Großgruppe beziehen müssen, wenn sie im Schulalltag den Arbeitsbereich des Sozialen Lernens gestaltet. Die strukturelle Bedingung der Aufteilung von Schülern und Schülerinnen in jahrgangsbezogene Klassen geben der Schulsozialarbeit Bedingungen vor, die sie bei ihren Konzeptionen von Gruppenangeboten berücksichtigen muss. Dafür ist zum einen die Fähigkeit erforderlich, Gruppenprozesse zu initiieren, zu beobachten, zu beeinflussen und Gruppenarbeit trotz aller grundsätzlichen Prozessfreiheiten einer Gruppe an planvolles, zielgerichtetes Handeln zu binden. Zum anderen muss Schulsozialarbeit für ihre Gestaltung von Gruppenangeboten berücksichtigen, dass Gruppenkontexte und Gruppenarbeitsformen bzw. das Lernen als Teil einer Gruppe über die unterrichtsmethodischen Sozialformen für Schülerinnen und Schüler und über Zugehörigkeiten und Nicht-Zugehörigkeiten im Peer-Kontext (z.B. auf Schulwegen, in Pausen) zunächst mit der Institution Schule und deren Zielvorgaben verbunden ist. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Peergroup und die über innere Differenzierungen des Gruppenunterrichts gewonnenen Lern- und Sozialerfahrungen auf die Sozialpädagogische Gruppenarbeit zurückwirken.
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Literatur zur Vertiefung
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Spies, A., Pötter, N. (2011). Sozialpädagogische Gruppenarbeit. In: Soziale Arbeit an Schulen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92770-1_10
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