Zusammenfassung
Für einen ersten Einstieg in unsere Thematik scheint es nützlich, „Zusammenstellungen“ (altgriechisch: τ? σύστημα, to systema) zunächst sehr grundlegend anhand der zeitlichen Entwicklung von Größen, etwa dem Guthabenstand auf Sparbüchern, der Mitgliederzahl von Populationen oder dem Produktionsniveau von Volkswirtschaften, zu betrachten. In solchen Entwicklungen werden gewöhnlich Zustandsgrößen zu einem Zeitpunkt t als Voraussetzung oder als Ausgangspunkt für die Entwicklung hin zum Zustand im Zeitpunkt t + 1 angenommen. Ein berühmtes Beispiel dafür bietet der Zinseszins, bei dem ein Wert im Zeitpunkt t0 – zum Beispiel 100 Euro – als Ausgangssumme, als „Voraussetzung“ also, betrachtet wird, die mit einem bestimmten Prozentsatz dieser Summe – zum Beispiel 3 Prozent, hier also 3 Euro – verzinst wird und damit zum Zeitpunkt t1 die neue Summe 103 Euro ergibt. Diese Summe dient sodann ihrerseits als Voraussetzung für den Zustand im Zeitpunkt t2, der sich nun – Vorsicht! – aus der drei-prozentigen Verzinsung der Summe in t1, also 103 Euro (und nicht der ursprünglichen Summe in t0 = 100 Euro) ergibt. Die Summe zum Zeitpunkt t2 beträgt damit 106,09 Euro (und nicht 106 Euro).
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Füllsack, M. (2011). Entwicklungen. In: Gleichzeitige Ungleichzeitigkeiten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92765-7_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-92765-7
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