Zusammenfassung
Die Freiheit von Wissenschaft und Forschung ist im Grundgesetz verankert. Wirtschaft und Politik erwarten von der Wissenschaft – im Wesentlichen von den Natur- und Ingenieurwissenschaften – eine verstärkte Orientierung an ökonomisch verwertbaren Innovationen. Nur so können z. B. ein höheres Wirtschaftswachstum und das Ziel der EU, Europa zum dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt zu entwickeln (Lissabon-Strategie), erreicht werden. Auch die Öffentlichkeit und die Medien verstärken den Druck auf die Wissenschaft, sich mehr konkreten gesellschaftlichen Problemen zuzuwenden anstatt an sich selbst gestellte Fragen zu beantworten. Durch diesen Erwartungsdruck wird die grundgesetzlich garantierte Autonomie der Wissenschaft zwar nicht aufgehoben. Aber dadurch wird ein Spannungsfeld erzeugt, das jedes Institut vor die Frage stellt, wie weit es bereit ist, auf die Erwartungen von Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit einzugehen.
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Literatur
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Mai, M. (2011). Legitimationsprobleme der Wissenschaft in der modernen Gesellschaft – die Erwartungen von Wirtschaft und Medien. In: Technik, Wissenschaft und Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92763-3_6
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Print ISBN: 978-3-531-17903-2
Online ISBN: 978-3-531-92763-3
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