Zusammenfassung
Je nach Definition von politischem Extremismus wären für den portugiesischen Fall verschiedene Aussagen zutreffend, die von einer großen bis hin zu einer minimalen Beteiligung extremistischer Gruppen am politischen Geschehen reichen. Wie eine Reihe von Autoren zeigt, sind die Kriterien zur Bestimmung extremistischer Parteien keinesfalls einheitlich und in hohem Maße durch den jeweiligen politischen Kontext bedingt. Wenn Roger Scruton in seinem Vorwort zur Definition des Konzepts „Extremismus“ diesen als „unklaren Terminus“ bezeichnet, so befinden Paul Horton , Gerald Leslie und Richard Larson nachdrücklich, dass keine Definition des politischen Extremismus zufriedenstellend sei. Auch Albert Breton , Gian luigi Galeotti, Pierre Salmon und Ronald Wintrobe stellen einen Mangel an Konsens über die Definition von Extremismus fest. Sie identifizieren fünf unterschiedliche Per spektiven, aus denen politischer Extremismus betrachtet wird: Lokalisierung im politischen Spektrum; Art der Behandlung politischer Werte und Ansichten (kompromisslos und unflexibel); Bandbreite politischer Wahlmöglichkeiten; Bevorzugung bestimmter Themen; Wahl des Mittels zur Erreichung politischer Ziele. Einige dieser fünf Dimensionen finden sich in Scrutons Definition des politischen Extremismus wieder: „1. Taking a political idea to its limits, regardless of ‚unfortunate‘ repercussions, impracticalities, arguments and feelings to the contrary, and with the intention not only to confront, but also to eliminate opposition. 2. Intolerance towards all views other than one’s own. 3. Adoption of means to political ends which show disregard for the life, liberty, and human rights of others.“ Folgt man Pia Knigge, so zeigt sich, dass die beiden dominanten Herangehensweisen an das Studium des Extremismus auf der Ebene des Individuums und auf derjenigen der Parteien liegen. Erstere konzentriert sich auf die Glaubenssysteme einzelner Personen, letztere auf die Identifizierung von Parteien, die als extremistisch innerhalb eines spezifischen Parteiensystems definiert werden können.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Jalali, C., Pinheiro, T. (2011). Extremismus in Portugal. In: Jesse, E., Thieme, T. (eds) Extremismus in den EU-Staaten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92746-6_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92746-6_18
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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