Zusammenfassung
Clausewitz beginnt seine wissenschaftstheoretischen Ausführungen, die sich im zweiten Kapitel des zweiten Buches unter der Überschrift „Über die Theorie des Krieges“ (1980: 279-300) befinden, mit einer scharfen Kritik der Theoriebildung über das Phänomen Krieg vor seiner Zeit. Frühere Versuche strebten „eine positive Lehre“ (Clausewitz 1980: 281) der Kriegführung an. Sie versuchten, klare „Grundsätze, Regeln oder gar Systeme“ (Clausewitz 1980: 281) anzugeben. Die Methode war quantitativ: Nur die Elemente der Kriegführung wurden berücksichtigt, die „einer Berechnung unterworfen“ werden konnten (Clausewitz 1980: 281). Ein Beispiel sei die Theorie der „Überlegenheit der Zahl“: „Die Überlegenheit der Zahl war ein materieller Gegenstand, man wählte unter allen Faktoren im Produkt eines Sieges diesen heraus, weil man ihn durch Kombination von Zeit und Raum in eine mathematische Gesetzgebung bringen konnte“ (Clausewitz 1980: 281). Der in dieser Theorie postulierte Zusammenhang zwischen der unabhängigen Variable ‚Truppenzahl’ und der abhängigen Variable ‚Wirkung’ wurde durch eine ceteris paribus -Annahme stabilisiert: „Von allen übrigen Umständen glaubte man abstrahieren zu können, indem man sich dieselben auf beiden Seiten gleich und dadurch neutralisiert dachte“ (Clausewitz 1980: 281).
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Beckmann, R. (2011). Methodologie und Methode. In: Clausewitz trifft Luhmann. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92730-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92730-5_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17911-7
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