Zusammenfassung

Zusammenfassung

Der großen Herausforderung, sich „mit der Grausamkeit des Schicksals, besonders wie es sich im Tod zeigt, zu versöhnen“, muss heutzutage mehrheitlich abseits des Glaubens an ein ewiges Leben begegnet werden. Statt im Sterben den Übergang in eine transzendente, ewige Existenz erhoffen zu können, werden die meisten Menschen von einer großen Angst vor dem erwarteten großen Nichts gequält. Gegen deren Bewältigung stellen sich dem Einzelnen gleich mehrere, nur schwer überwindbare Hürden in den Weg. Einmal stehen die auf das versöhnte, gute Sterben spezialisierten Hospize und Palliativabteilungen nur einer Minderheit offen, während die allen zugänglichen Sterbeorte, die Alten- und Pflegeheime sowie die Krankenhäuser, größtenteils so missliche Bedingungen bieten, dass an eine Versöhnung mit dem Sterben nicht einmal zu denken ist. Außerdem macht der Verlauf von Leiden und Sterben selbst nur zu oft das Lebensende zu einer alles andere als friedlichen Angelegenheit. Spätestens in dem von physischer Agonie geprägten, terminalen Stadium des Sterbeprozesses ist der Mensch jenseits schöngeistiger Konstrukte von Frieden, Versöhnung und Würde. Aber: Das heißt wohlgemerkt nicht, dass nicht wenigstens versucht werden sollte, die Situation der Sterbenden zu verbessern. Denn mag es sich auch als Illusion oder Irrtum herausstellen, gut, schön, friedlich wie auch selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden, mag auch weder in christlicher Vorfreude auf die ewige Seligkeit noch in säkularer Gelassenheit nach dem Vorbilde FREUDs gestorben werden, so muss trotzdem alles getan werden, damit zumindest besser, schöner, friedlicher und selbstbestimmter gestorben werden kann. Wenn auch nur einer unter Tausenden von Sterbenden dadurch eine Ahnung davon bekommt, wie ein guter und versöhnter Tod aussehen könnte, hätte sich dies schon gelohnt.