Zusammenfassung
Die personifizierte Ursachenzuschreibung korrespondiert mit dem Nicht-Lernen der Opfer in Mobbingkonflikten. Weil die ‘Täter’ in den Augen dieser Gruppe die einzig Schuldigen sind, sehen die vermeintlichen Opfer für sich selbst überhaupt keine Veranlassung zum Lernen. Wenn sie überhaupt etwas lernen, dann, wie man sich mit der Behauptung von Mobbing im Betrieb Gehör verschaffen kann und wichtig wird. Weil die Mobbingopfer aber nicht lernen, zementieren sie ihre Opferrolle und bleiben auf Dauer auf die Hilfe durch Intervenierende angewiesen. Die soziale Konstruktion Mobbing kann also Unbelehrbarkeit erzeugen. Mobbing ist somit für die Opfer der ‘Freibrief’ zum Nicht-Lernen. Anna und Max verlernen sogar durch ihre über lange Zeit andauernde Hilflosigkeit einen Teil ihrer vorhandenen sozialen Fähigkeiten. Selbst Rico, der aus alltäglichen Konflikten viel lernt, kann aus seinen Mobbingerfahrungen eher kein Wissen und keine Kompetenzen schöpfen. Weil er immer noch nicht weiß, wie er in Mobbingfällen handeln soll, definiert er sie als grundsätzlich unlösbar.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Niebuhr, M. (2011). Die Bedeutung von Lernen und Lehren bei Mobbingkonflikten. In: Konflikte im Betrieb. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92696-4_15
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17800-4
Online ISBN: 978-3-531-92696-4
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