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Pflegefamilien zwischen öffentlicher und privater Erziehung. Eine Form professioneller Liebe?

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Liebe in Zeiten pädagogischer Professionalisierung

Zusammenfassung

Liebe zu thematisieren kann die andere Seite – den (sexuellen) Missbrauch – nicht ausblenden, ohne dass dadurch der Verdacht entsteht, zu einem Verdeckungszusammenhang beizutragen. Von dieser Gefahr sind nicht nur, wie im Moment allseits in den Medien diskutiert, die (Reform-)Schulen betroffen. Gleiches gilt vielmehr auch für sozialpädagogische Institutionen wie die Heimerziehung und insbesondere solche, die sich zwischen Privatheit und Öffentlichkeit bewegen: die Pflegefamilien. Gerade bei letzteren wird insbesondere das eingefordert, was sich im Kontext der Reformschulen als potenzielles Problem heraus kristallisiert hat: Gemeint ist die Liebe1, die eher in Pflegefamilien als in öffentlichen Institutionen erwartet werden kann, selbst wenn diese für die Erziehung und Betreuung von Kindern finanziell entschädigt werden. Die Übergänge zwischen entwicklungsfördernder Liebe und missbräuchlicher Liebe sind fließend und nicht immer klar und eindeutig zu bestimmen. Sie sind abhängig von historischen und situativen Kontexten, innerhalb dessen ähnliche Handlungen anders erscheinen. Deshalb ist es wichtig, sich auch historisch zu vergewissern, was unter Liebe verstanden wird und welche Bedeutung diese im Kontext von Pflegefamilien erhält.

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Hünersdorf, B., Studer, T. (2011). Pflegefamilien zwischen öffentlicher und privater Erziehung. Eine Form professioneller Liebe?. In: Drieschner, E., Gaus, D. (eds) Liebe in Zeiten pädagogischer Professionalisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92680-3_8

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