Zusammenfassung
In der Behindertenhilfe nehmen Träger der Freien Wohlfahrtspflege aufgrund des Sub sidiaritäts prinzips und korporatistischer Wohlfahrtsstrukturen einen besonderen Stellenwert ein. Allerdings impliziert inzwischen der Vorrang ambulanter vor stationären Formen der Unterbringung sowie der seit Beginn letzten Jahres bestehende Rechtsanspruch für Menschen mit Behinderung auf Auszahlung eines Persönlichen Budgets zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft einen grundlegenden Wandel und einen zunehmenden Modernisierungsdruck: „Groß- und Komplexeinrichtungen, die sich auf den Weg der Dezentralisierung und Regionalisierung begeben, haben sich vielfältigen Veränderungen zu stellen“ (M. Conty 2009: 10). Dazu zählt, dass Leistungsanbietern und -nachfragern neue Rollen- und Aufgabendefinitionen zugeordnet werden: Der Mensch mit Behinderung ist nicht länger ‚Objekt‘, sondern ‚Kunde‘ einer sozialen Dienstleistung. Die einzelnen Reaktionen der Leistungsanbieter in der Behindertenhilfe sind angesichts dieses Wandels durchaus vielfältig und lassen sich nicht einheitlich beschreiben: „Bemühungen um den Erhalt bestehender (Macht-) Strukturen sowie die Sicherung und der Ausbau vorhandener Angebotsformen lassen sich ebenso beobachten wie Anstrengungen, sich den veränderten Anforderungen konstruktiv zu stellen und ihnen durch eine strategische Neuausrichtung gerecht zu werden“ (G. Wansing 2005: 160). Die Unternehmen der Behindertenhilfe stehen damit vor der Management-Entscheidung, wie sie auf die Prognose einer zukünftig weniger pauschalen und dafür stärker individualisierten Nachfrage reagieren sollen.
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Vaudt, S., Rasche, C. (2011). Professionalisierung des Controllings in der Behindertenhilfe: Verfeinerung der Kostenrechnung nach Einführung von Persönlichen Budgets. In: Langer, A., Schröer, A. (eds) Professionalisierung im Nonprofit Management. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92664-3_12
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