Zusammenfassung
Die Betrachtung des steigenden Lebensalters im Kontext der Modernisierungsprozesse sollte es ermöglichen, einen Einblick in einige der Wechselbeziehungen zu geben, die die Grundlage der demografischen Herausforderungen der Zweiten Moderne bilden. Denn es gilt eines festzuhalten: Weder der demografische Wandel noch die Altersstruktur der Bevölkerung machen für sich genommen die Problematik aus. Erst in Verbindung mit erstmodernen Institutionen ergeben sich mit dem demografischen Altern zunehmend nicht-intendierte Nebenfolgen, die die bisherigen Umgangsweisen mit dem Alter grundlegend in Frage stellen. Erst vor diesem Hintergrund scheint das Alter(n) in seinen ökonomischen, sozialpolitischen und normativen Auswirkungen gegenwärtig und zukünftig nicht mehr kontrollierbar (vgl. Backes 1997: 370). Um es noch einmal zu betonen: Nicht die „Illegitimität“ des Alters gilt es zu beklagen, wie dies in öffentlichen und politischen Diskussionen so häufig der Fall ist. Solchen Betrachtungen liegen meist Normalitäts- und Gleichgewichtsvorstellungen hinsichtlich der Bevölkerungsstruktur zugrunde, die nach Backes (1997: 367) ihres ideologieträchtigen Kerns entlarvt werden müssen. Vielmehr gilt es, den Zusammenhang zwischen dem Lebensalter und einfach modernen und reflexiv modernen Entwicklungen zu verstehen, um dringend notwendige neue institutionelle und individuelle Formen des Umgangs mit dem Alter(n) entwerfen zu können.
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© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Pelizäus-Hoffmeister, H. (2011). Neue Perspektiven auf das Alter(n). In: Das lange Leben in der Moderne. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92641-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92641-4_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17820-2
Online ISBN: 978-3-531-92641-4
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